Abstract

Neben Fibeln werden Doppelknöpfe teilweise als wichtigste relativchronologische Indikatoren im Fundspektrum der Älteren Bronzezeit des Nordischen Kreises bezeichnet. Über Skandinavien und Norddeutschland hinaus finden sich ähnliche Objekte schon ab 2200 v. Chr. auch im Bereich der Aunjetitzer Kultur. Trotzdem fehlt bislang eine diachrone Darstellung der verschiedenen Doppelknopfformen, ihrer chronologischen Entwicklung sowie ihrer Verbreitung in der Frühen mitteleuropäischen bzw. Älteren nordeuropäischen Bronzezeit bis circa 1100 v. Chr. Das überwiegende Vorkommen in Grabkontexten spricht für eine besondere persönliche Bedeutung der Doppelknöpfe, ob sie eine darüberhinausgehende Aussagekraft haben, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Neben der Vorstellung einer Typologie erfolgt deshalb auch die Entwicklung eines Beigaben- bzw. Sozialindex. Anhand dieses Index wird versucht, eine mögliche Verwendung der verschiedenen Formen, Typen und Verzierungsmuster der Doppelknöpfe als Statusanzeiger zu identifizieren. Zugleich ermöglicht diese Vorgehensweise eine Beurteilung, inwieweit sich eine soziale Stratifizierung innerhalb der Doppelknopfträger feststellen lässt, wie stark diese gegebenenfalls ausgeprägt ist und ob es einen zeitlich bestimmten Wandel in dieser gibt. Die gesuchten Effekte sind jedoch nur sehr schwach ausgeprägt und Doppelknöpfe in der Älteren Bronzezeit daher nicht generell als Statussymbol anzusprechen.